Rauni Magga Lukkari und Inger-Mari Aikio-Arianaick

Erbmütter – Welttöchter. Samische Gedichte

Rauni Magga Lukkari und Inger-Mari Aikio-Arianaick

Das Exotische – Die 2. Sensation

Minderheitenliteratur meets Branchenzwerg: Lyrik aus Sápmi erscheint in einem Kleinstverlag aus Chemnitz? – Literatur verbindet eben, sogar den Polarkreis mit Sachsen!

Nach dem wundervollen Vorjahreserfolg eigentlich unfassbar: Auch dieses Buch wurde auf die HOTLIST der unabhängigen Verlage gewählt und zählt damit zu den 10 „besten Büchern aus unabhängigen Verlagen“.

Pressestimmen

„Wenn Männer sich trauen würden, Verse zu lesen, erführen sie hier viel über Frauen.“

(Freie Presse)

„Offen und überraschend ist den Gedichten eine Kraft und Körperlichkeit und Konsequenz eigen, die ich selbst in noch keinem Werk einer Dichterin angetroffen habe.“ „Danke, Eichenspinner.“

Roland Bärwinkel (Deutsch-Finnische Rundschau)

„Nach der Lektüre war ich beeindruckt von der Aufrichtigkeit der geschilderten Empfindungen, die uns auch die Abgründe nicht vorenthalten."

Wolfgang Berends (Jahrbuch für finnisch-deutsche Literaturbeziehungen; Helsinki)

„Sehr ansprechend. Ohne Hotlist wäre ich nie auf dieses Buch gestoßen."

Harald Klauhs (Die Furche; Wien)

„Sehr, sehr angenehm, sehr, sehr schön!"

Literaturlärm (Youtube-Kanal)

„faszinierend ist die Verbindung von kultureller Befreiung und Selbstbefreiung"

Jan Kuhlbrodt (Signaturen)

„Lukkari, so mein Eindruck, ist eine große Dichterin, eigenwillig und zart, empfindsam und hoch sensibel. / Aikio-Arianaick ist selbstbewusster, emanzipierter und fordernder. Knapp ist ihre Sprache, die gerade wegen ihrer Kargheit ein wahres Bilderfeuerwerk im Kopf des Lesers entfacht, großartig!" Michael Starcke (lyrikwelt.de) „kraftvolle und energetisch dichte Sprache"

Paul Alfred Kleinert (lyrikwelt.de)

„Als Mitteleuropäer [...] erfahre ich hier viel über sámische Kultur und sámisches Selbstbewusstsein, aber ebenso viel, wenn nicht noch mehr, als Mann über Frauen. Erbmütter – Welttöchter ist ergo eine doppelt gewinnbringende Lektüre.“

(lustauflesen.de/wereadindie.wordpress.com)

„Man spürt die Frauenseelen in all den Zeilen. Ganz bei sich. Selbstbewußt und klar und sehr inspirierend.“

madameflamusse (reingelesen.wordpress.com)

„bereits die Anfangszeilen von ‚Erbmutter‘ weisen auf das Anliegen dieses Lyrikbandes hin: Zwei zu verschiedenen Generationen gehörige Lyrikerinnen sollen den bereits über Jahrzehnte geführten Dialog zwischen ‚Mutter‘ und ‚Tochter‘ fortsetzen“

Stefanie Lind (Finnland Magazin. Der Schweizerischen Vereinigung der Freunde Finnlands)

Klappentext

„Sie gingen beide Seite an Seite / Mutter und Tochter / gegen den Wind.“ – Erstmals werden hier zwei samische Dichterinnen unterschiedlicher Generationen in deutscher Übersetzung präsentiert: Rauni Magga Lukkari mit dem poetischen Zyklus Erbmutter (Árbeeadni) und Inger-Mari Aikio-Arianaick mit der Gedichtsammlung Máilmmis dása (Aus der Welt nach Hause). In ihrer Lyrik verdichten die Autorinnen ihre individuellen Erfahrungen und Konflikte, die sie als Frauen zweier Generationen in der Beziehung zwischen Mann und Frau und der weiblichen Selbstfindung gemacht haben; ihre poetischen Reflexionen zeichnen sich durch eine enge Bindung an die innere und äußere Natur aus. Sie setzen den über Generationen geführten offenen Dialog in diesem Band fort, dabei entsteht ein Zwiegespräch zwischen zwei Frauen mit jeweils individuellen Erfahrungen: „Sie legten sich beide daneben / und stimmten einen Sommerpsalm an / Nach der ersten Strophe / erschien mit dem Wind Mutters Mutter / legte sich zwischen die Neugeborenen / und sang mit.“ Orientiert an der Tradition des Joik (ein rituell-schamanistischer Gesang) ist es gerade die Einfachheit der Sprache, die eine ganz besondere Kraft entwicklet.

Leseprobe

(Lukkari)

Sie gingen beide Seite an Seite
Mutter und Tochter
gegen den Wind der die Weiden bog
Schnee und Kleidersäume aufstob
Beißender Wind ritzte die Brüste
Kein Gedanke mehr an den Sommer an die Vögel
Plötzlich hockten sie sich hin
gebaren Mädchen mit offenen Mündern
bedeckten sie mit Schnee
damit sie nicht froren
Sie legten sich beide daneben
und stimmten einen Sommerpsalm an
Nach der ersten Strophe
erschien mit dem Wind Mutters Mutter
legte sich zwischen die Neugeborenen
und sang mit

-------- (Aikio-Arianaick)

wenn wir nur zu zweit wären
lernten gemeinsam zu leben
aber wenn das Haus
ein Marktplatz und
jeder seine Eigenheiten 

manchmal
so voller Stimmen
Augen, Ohren
ich ersticke
es bricht mir den Rücken 

es ist gut
dass ich keine Zeit habe mich zu prügeln mit dem Mann
wenn ich alle Kräfte brauche
um die andren zu ertragen

die strenge Stimme des Schwiegervaters
die Psalmen der Schwiegermutter
das Türschlagen der Schwägerin
das Schmatzen meines Schwagers

Titel:Erbmütter – Welttöchter. Samische Gedichte

Autor:Rauni Magga Lukkari und Inger-Mari Aikio-Arianaick

Titel:Erbmütter – Welttöchter. Samische Gedichte

Autor:Rauni Magga Lukkari und Inger-Mari Aikio-Arianaick

Titel:Erbmütter – Welttöchter. Samische Gedichte

Autor:Rauni Magga Lukkari und Inger-Mari Aikio-Arianaick

16,80 €