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Hans Brinkmann

Schlummernde Hunde

Gedichte

Hans Brinkmann

Das Verlagsdebüt

Der Auftakt: Gesellschaftskritische Gedichte in Bestform. Apropos Form. Lustvoll kokettiert das Buch mit dem Laientum der frisch gebackenen Verlagsmitarbeiter (schon der Plural ist euphemistisch) und präsentiert die Texte so, dass jedem professionellen Layouter die Haare zu Berge stehen müssen: Jedes Gedicht ist in einer anderen Schriftart gesetzt! Zur Lyrik Brinkmanns an dieser Stelle nur eines: Ausschlaggebend für die Verlagsgründung war die Tatsache, dass es solche Texte gab, sie aber aktuell niemand verlegte. Seit 14 Jahren hatte der Autor keinen Verlag mehr. (Trotz Villa-Massimo-Stipendium!) Das durfte so nicht bleiben.

Pressestimmen

„Sie kennen es alle: das ist ein Buch!“ (extra3, NDR Fernsehen)

„kritisch, bissig, unbequem, unterhaltsam, zeitbezogen und voll von Idealen“ (angezettelt)

„Es ist ein kleiner Coup.“ (Lingua Et Opinio)

„Brinkmann zeigt mit Nachdruck wozu das Gedicht geschaffen wurde und vor allem, wozu es auch heute noch in der Lage ist.“ Volker Tzschucke (ad rem)

„Brinkmanns 'Schlummernde Hunde' - das war dann auch gleich der Titel des Verlagserstlings - sind richtig gut.“ (Campusanzeiger)

„Wir haben einen lebenden Poeten in unserer Stadt, einen kühnen, nicht kühlen Denker, einen Dichter und Denker, also nicht eben häufig im Volke der...“ (Freie Presse)

„Die Gedankenschwere wird durch kabarettistische Elemente erleichtert. Dennoch bleibt uns das Lachen mitunter im Halse stecken.“ (Litterata, Literatur und Kunst in Mitteldeutschland)

Klappentext

„Sie kennen es alle: das ist ein Buch![...] Künstler dürften sich überhaupt nicht auf Diskussionen einlassen. Und auf Erklärungen schon gar nicht [...]

Erst verbringt man Wochen, Monate, Jahre, Jahrzehnte ... was sag ich: Leben (im Plural!) damit, ein hochkonzentriertes Gebilde zu schaffen, einen Suppenwürfel von Idee gewissermaßen, nein, eine Droge, eine sehr harte Droge sozusagen ..., die man dann wieder auflöst in einem (einer!) See lauwarmen Wassers. Da ist natürlich die Wirkung futsch. Alles verdünnt. In Gequassel. In Konversation. In Bla, Bla und nochmals Bla. – Die Künstler früherer Zeiten rissen das Alte ab und stellten ihre Ergüsse dafür hin. Der Künstler von heute wickelt sich selbst ab und hinterlässt eine leere Rolle.

Merksatz: "Ein Kunstwerk, das Sie heute nicht verstehen, verstehen Sie vielleicht morgen oder übermorgen, aber nur, wenn man es Ihnen NICHT inzwischen erklärt. Denn wenn man das tut, verstehen Sie nur die Erklärung, die Kunst aber nicht. –

Hau, ich habe gesprochen.“

Leseprobe

Die neue Regentschaft.

Unter uns Blonden
ist die Blauäugigkeit Königin.
Sie baut auf alten Werten
uns goldene Brücken hin.

Angepasst wie angepisst
auferstehen wir aus Ruinen.
Warmherzig tropft von oben herab
Pech als Gold in die Marie.

Regen bringt Segen.
Wer Nektar gesammelt hat,
kriegt ein Bienchen.
Gelb ist der Neid,

aber golden der Fleiß
für den, der keine Arbeit hat.
Die steht auf einem anderen Blatt,
von dem niemand nichts weiß.

Mit Einfalt bepinselt
strafft sich der Bauch.
Wer jetzt noch winselt,
erlebet es nimmermehr.

Alles Banane.
Und du bist orange!
Freue dich, Deutschland,
die Spritze der Hoffnung.

Die fehlte uns noch,
um wieder da zu sein.
Unter goldenen Brücken
ist der Platz zum Drücken.

12,00 €