Milchmädchen, rechne Dich! Erzählungen
Pressestimmen
„Ein absolut lesenswertes Buch.“ (Gedankensaat)
„Er ist auch in Prosa ein Wortspieler, dem erstaunliche Satzkaskaden gelingen, die manchmal an Jazz-Improvisationen erinnern, bei denen ein Wort das andere gibt und dem Leser am Ende des Tunnels ein Licht aufstecken, auch wenn der Dichter selbst es dort nicht sehen mag.“ (Freie Presse)
„Ja, er schreibt schon sehr aufdringlich gegen die Wirklichkeit und deren schönen wie unschönen Schein an, ohne belehrend oder besserwisserisch zu wirken. Eher lauert hinter dem Zynismus verhaltene Trauer.“ (Freie Presse)
Leseprobe
[aus: Perfekte Droge]Mein kleiner Selbstverblödungsapparat. Nicht größer als eine kleine Pupille. Jeder sollte so'n Ding haben, hieß es. Und schon hatten es alle. Zuletzt wurden die auch echt billig produziert und regelrecht hinterhergeschmissen den Leuten. Man schießt sich den Chip in die Schläfe mit einer Einwegpistole, die in den Hausmüll entsorgt werden kann. Warum auf die andere Schläfe fest mit dem Daumen der freien Hand gedrückt werden muss, weiß ich auch nicht. Der Schuss geht nicht sehr tief, heißt es. In die Hirnrinde. Na egal.Man fühlt sich, als wäre man bald am Ende. Gestorben und alles. Es müsse einen jetzt gar nichts mehr kümmern: Arbeit und Krieg und Klimawandel. Was noch alles am Arsch ist, das geht einem so dran vorbei, und das ist ja das Glück, nicht? Alt sein und alles hinter sich haben.Jedem leuchtet ein, dass es besser ist, sich selber zu verblöden, als dass der Staat sich in den Gehirnen der Bürger breit macht. Oder die Wirtschaft. Oder die Kirche. Oder irgendwelche falschen Propheten. Da knall ich mir doch lieber selber die Birne zu, als dass ich die ran lass. Eigenverantwortung, volles Risiko, nur Mut und – buff! [...]
12,00 €